Ohne ausländische Pflegekräfte geht nichts mehr


Der Zuwachs von Pflegepersonal durch ausländische Kräfte ist in den vergangenen Jahren weiter gestiegen, die Zahl der deutschen Pflegekräfte dagegen sinkt. Am diesjährigen Tag der Pflege teilte die Bundesagentur für Arbeit in Nürnberg mit, dass aktuell schon fast jede vierte Pflegekraft im Altenheim eine andere Staatsbürgerschaft hat. 

Trotz Personalmangels sei die Zahl der Beschäftigten in der Pflege um 22 Prozent auf 1,72 Millionen gewachsen, ein Beschäftigungsplus, das höher liege als in anderen Berufen, so Vanessa Ahuja, Vorständin Internationales der Bundesagentur.

Seit drei Jahren wird dieses Wachstum ausschließlich von ausländischen Pflegekräften getragen. Allein von Juni 2023 bis Juni 2024 wuchs die Zahl der Pflegekräfte mit ausländischer Staatsangehörigkeit um 27.000.


Die Gesamtbeschäftigung in den Pflegeberufen stieg von 2013 bis 2023 um 26 Prozent. Der Beschäftigtenzuwachs von ausländischen Mitarbeitern lag in diesem Zeitraum in der Altenpflege bei 273 Prozent (fast 87.000 Personen), in der Krankenpflege war ein Plus von 109.000 Ausländern zu beobachten.


Immer weniger Pflegekräfte kommen aus dem Europäischen Wirtschaftsraum. Über das sogenannte Einwanderungsfachkräftegesetz und über ein Programm namens „Triple Win“, das gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) umgesetzt wird, kommen aktuell 52 000 Pflegekräfte aus Bosnien-Herzegowina, den Philippinen, Tunesien, Indonesien, Indien sowie Jordanien.


Deutschland ist nicht allein


Viele Länder in Europa haben aufgrund einer zunehmend älter werdenden Bevölkerung einen wachsenden Bedarf an Pflegekräften. Der Bedarf ist weiterhin riesig und ein Pflegeberuf somit eine absolut zukunftssichere Beschäftigung.