Immer weniger Krankenhäuser:
Bayerns Kurorte könnten Lücken schließen

(obx/GidR) – Die von der Bundesregierung aktuell geplante Krankenhausreform lässt auch im Freistaat und gerade im ländlichen Raum weitere Klinikschließungen befürchten. Angesichts dieser Entwicklung und damit wachsender Versorgungslücken in ländlichen Regionen wächst die Bedeutung der mehr als 70 bayerischen Heilbäder und Kurorte.
Mit deutlich mehr als 2000 Ärztinnen und Ärzten, Therapeuten, Heilpraktikern und weiteren Gesundheitsdienstleistern, kombiniert mit einer bestens ausgebauten medizinischen Infrastruktur, bieten sie der Bevölkerung abseits der Ballungszentren medizinische Kompetenz, die weit über den klassischen „Kuraufenthalt“ hinausgeht – und die künftig in wachsendem Maß einen entscheidenden Beitrag zur Sicherung einer flächendeckenden Gesundheitsversorgung leisten kann.
Trotz dieser wachsenden Bedeutung kämpfen die Kurorte seit Jahren um die notwendige Anerkennung und finanzielle Absicherung.
„Unsere Heilbäder und Kurorte sind längst moderne Gesundheitszentren. Sie verfügen über Fachärzte, Therapeuten und spezialisierte Einrichtungen, die eine hochwertige ambulante und stationäre Versorgung ermöglichen – gerade dann, wenn das nächste Krankenhaus weit entfernt ist“, so Peter Berek, Präsident des Bayerischen Heilbäder-Verbands (BHV). „Wenn wir die Gesundheitsversorgung der Zukunft lückenlos und finanzierbar gestalten wollen, dürfen wir diese Ressource nicht länger übersehen. Bayerns Heilbäder und Kurorte sind keine Kostenfaktoren, sondern Teil der Lösung“, erklärte der BHV-Präsident.

Prävention statt teure Nachsorge
Hinzu kommt: Heilwasser, Soole, Moor, Heilklima oder Wald-Gesundheit, die natürlichen Heilmittel der Kurorte, sowie deren Naturheilverfahren Kneipp oder Schroth, wissenschaftlich anerkannte Instrumente zur nachhaltigen Gesundheitsvorsorge. Sie helfen chronische Erkrankungen zu vermeiden oder deren Verlauf positiv zu beeinflussen und tragen damit ebenfalls wirkungsvoll zur Dämpfung der Gesundheitsausgaben bei.
Die im BHV zusammengeschlossenen Heilbäder und Kurorte sind überdies ein bedeutender Wirtschaftsfaktor im Freistaat. In oft strukturschwachen Regionen bieten sie 100.000 krisensichere Arbeitsplätze – ein großer Teil davon im medizinisch-therapeutischen Bereich – und erwirtschaften einen Jahresumsatz von rund fünf Milliarden Euro.






