Pflegenotstand – ein Begriff, der aktuell allgegenwärtig ist. Keine Frage, es muss dringend etwas getan werden gegen den akuten Personalmangel.

Können wir uns „alt werden“ überhaupt noch leisten?


Das fragen sich viele angesichts der Personalprobleme in der Pflege, wobei die Situation ja kein plötzlich aufgetretenes Phänomen war. Eine der Hauptursachen ist der demografische Wandel. Wir werden immer älter, es gibt immer mehr Pflegebedürftige. Das Fachpersonal geht irgendwann in den wohlverdienten Ruhestand und danach kommt …? ... nicht viel. Die geburtenschwachen Jahrgänge sorgen dafür, dass eine dramatische Personallücke entsteht. Der Personalbedarf wächst, die Zahl der Fachkräfte sinkt.


Was ist zu tun?


Der Pflegenotstand ist eine Belastungsprobe, die die Qualität der Versorgung und das Wohlbefinden von Millionen von Menschen direkt beeinflusst. Deshalb geht die Caritas Regensburg ganz neue Wege und ruft mit ihrer Kampagne #TrommelnFürDiePflege Pflegende auf, sich zu vernetzen und unter anderem aktiv für eine Pflegekammer in Bayern einzutreten. „Pflegefachpersonen müssen sich organisieren“, sagt Diözesan-Caritasdirektor Michael Weißmann. „Pflege muss laut sein, damit ihre Anliegen gehört werden“, so der Regensburger Caritas-Direktor. 

Der Verband möchte Pflegenden aus der Region und darüber hinaus eine Plattform bieten: Auf der Webseite 

www.trommeln-fuer-die-pflege.de 

verraten Pflegeprofis, wofür sie trommeln und was die Pflege für eine gute Zukunft braucht.

Die Caritas im Bistum Regensburg betreibt 25 Alten- und Pflegeheime sowie zwei Tagespflegen, ist Spitzenverband für weitere 25 angeschlossene Häuser und neben der stationären Altenhilfe kümmert sich die Caritas mit 53 Caritas-Sozialstationen derzeit um eine kompetente Versorgung in der ambulanten Pflege. Dann sind da noch das Caritas-Krankenhaus St. Josef in Regensburg und die Krankenhäuser in Kelheim und Donaustauf. Bei insgesamt 5000 Menschen in der Pflege, die unter dem Dach des Diözesan-Caritasverbands arbeiten, weiß man ganz genau, worauf es letztlich ankommt beim Thema Pflege!


Pflege als Erfüllung 


In Ostbayern gibt es auch viele positive Beispiele, und wenn man mit den Mitarbeitern vor Ort spricht, spürt man sehr schnell, dass Pflege mehr als ein Beruf ist. Letztlich sorgen engagierte Mitarbeiter mit viel Herz auch jetzt noch dafür, dass es auf Krankenstationen und in Altenheimen meist entspannt und gut organisiert läuft und sich pflegebedürftige Menschen so oft ein wenig wie zu Hause fühlen.


Leider wird das Thema Pflege in der Öffentlichkeit meist ziemlich einseitig dargestellt und oft mit körperlich schwerer Arbeit und emotionalem Stress verbunden. Aber wenn man ganz spontan Menschen fragt, die in der Pflege arbeiten: Die Verbundenheit zum Beruf und der für viele so wichtige tiefere Sinn geraten dabei oft in den Hintergrund. Dabei war gerade der Wunsch, etwas für andere Menschen tun zu können, für viele Pflegekräfte genau der Grund, der sie zu diesem Beruf gebracht hat. 


Meike arbeitet in der Altenhilfe für die Caritas: „Ich liebe meine Arbeit wirklich – hier bekomme ich viel Positives zurück. Es macht mich glücklich, die Pflegebedürftigen in ihrem Alltag zu unterstützen und sie zum Lachen zu bringen!“ 

Simone im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder: „Ich war mir ehrlich gesagt noch nicht so sicher, als ich mich beruflich entschieden habe, aber je länger ich in der Pflege arbeitete, desto klarer wurde mir: nie mehr etwas anderes. So viele Menschen, die dir dankbar sind für das, was du tust.“


Lutz, Krankenpfleger in der Onkologie: „Ich wär fast Bauingenieur geworden, aber das vierte Semester wollte es anders und nachdem mein zweitliebstes Thema Medizin war, habe ich die krasse Kehrtwende gemacht, weg vom Rechnerischen und hin zu den Emotionen und dem Einsatz für Menschen, denen man ihren Aufenthalt im Krankenhaus so angenehmer macht. Ich war in meinem ganzen Leben nur einmal in einem Krankenhaus, als ich die Oma besuchte. Seit einigen Jahren ist das mein Arbeitsplatz geworden und ich werde wohl nie mehr etwas anderes machen wollen.“  

Sophia - Pflegefachfrau bei Caritas: „Ich würde meine Berufswahl jederzeit wieder so treffen. Mich erfüllt, was ich tue: Es geht auch darum, die wichtigste Station im Leben – die letzte – würdevoll zu gestalten.“ 

Patricia - Pflegefachfrau bei Caritas: „Ich habe als Quereinsteigerin die Ausbildung zur Pflegefachfrau absolviert. Für mich die richtige Entscheidung für eine sinnstiftende Tätigkeit, bei der ich jeden Tag Abwechslung erlebe und vor allem viel Herzlichkeit und Dankbarkeit zurückbekomme.“

Maida (55) auf die Frage, wie lange sie schon in dem Beruf arbeitet: „Ich habe gerade erst meine Ausbildung begonnen und hätte mir im Traum nicht vorgestellt, wie sich das anfühlt – jeden Tag! Ich bin froh, dass ich den Mut hatte, noch einmal ganz neu anzufangen!“       


Da staunt man nicht schlecht. Man kann also auch nach vielen Jahren in einem anderen Beruf eine neue Erfüllung in einem Pflegeberuf finden. 


Große Chance für eine sichere berufliche Zukunft


Interessierte haben viele Möglichkeiten, in einen Pflegeberuf einzusteigen. Eine fundierte Ausbildung ist der beste Weg. Die dreijährige generalistische Ausbildung zur Pflegefachkraft qualifiziert für alle Bereiche der Pflege. Auch die ein- bis zweijährige Ausbildung zur Pflegehilfskraft ist ein guter Start, denn viele Arbeitgeber in der Altenpflege oder in Krankenhäusern unterstützen ihre Mitarbeiter aktiv bei der Weiterqualifizierung, sodass der Weg von der Pflegehilfe zur Pflegefachkraft oft gar nicht weit ist. Selbst eine Umschulung kann ein guter Einstieg in die Pflege werden. 

Fundierte Informationen über Chancen und Möglichkeiten in einem Pflegeberuf gibt es bei den etablierten Institutionen in Ostbayern, z.B. beim Caritasverband für die Diözese Regensburg e.V. 


Tel.: 0941 64 08 11 62 

oder 0941 5021 137


Online erhalten Sie wertvolle Informationen zu Ausbildungsangeboten auf der Website der Caritas Regensburg. 

www.caritas-regensburg.de