Aktuellen Schätzungen zufolge konnten deutschlandweit bisher ca. 10 000 Menschenleben durch den schnellen Einsatz von sogenannten Ersthelfern gerettet werden. Die Malteser unterstützen das Projekt mit etwa 70 haupt- und ehrenamtlichen Lebensretterinnen und Lebensrettern!

Ersthelfer-Alarm 
auf dem Smartphone

Der Zweckverband für Rettungsdienst und Feuerwehralarmierung Regensburg (ZRF) hat den Weg frei gemacht für die dauerhafte Weiterführung der smartphone-basierten Ersthelfer-Alarmierung, so lautete die Meldung im Mai diesen Jahres. Aber wie funktioniert das Ganze, was steckt hinter der Idee, die schon vielen Menschen das Leben retten konnte?

Martina Vogl von den Maltesern in Cham: 


„Passieren kann es jederzeit und überall. Am Arbeitsplatz, in der Bahn, im Restaurant bricht jemand zusammen. Herzstillstand. Jetzt zählt jede Sekunde! Deshalb weisen wir auch immer wieder auf unsere regelmäßigen Erste-Hilfe-Kurse hin, denn mal ehrlich, wer weiß denn schon noch, was man vor langer Zeit beim Führerschein lernen musste!“

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Martina Vogl, Malteser Cham

Mit dem Ersthelfer-System sind im Ernstfall Ersthelfer, die sich in der Nähe befinden, oft schneller vor Ort, bevor die Rettungskräfte eintreffen. Meist werden sie über Smartphone-Apps alarmiert. Kommt ein Notruf in der Leitstelle an, informiert diese den Rettungsdienst. Gleichzeitig werden über die jeweilige Ersthelfer-App Freiwillige geortet, die sich aktuell in der Nähe des Unfallortes befinden. Diese haben sich vorab mit entsprechender Qualifizierung registrieren lassen und werden über das GPS im Smartphone ermittelt. Idealerweise sind sie schon nach wenigen Minuten vor Ort und leisten Erste Hilfe, zum Beispiel mit einer Herzdruckmassage. Damit sind die First Responder (so die englische Bezeichnung für Ersthelferinnen und Ersthelfer) eine wichtige Ergänzung in der Rettungskette. Mitmachen können alle, die regelmäßig in Herz-Lungen-Wiederbelebung geschult sind (Basic Life Support). Dazu gehören unter anderem Mitarbeitende im Rettungsdienst, Pflegekräfte, Ärztinnen und Ärzte, Feuerwehrleute, Rettungsschwimmer, medizinische Fachangestellte, Medizinstudierende, betriebliche Ersthelferinnen und Ersthelfer (mit Präsenzschulung) oder Polizeikräfte. Martina Vogl von den Maltesern in Cham: „Wenn man bedenkt, dass bei einem Herzstillstand bereits nach nur vier Minuten ohne qualifizierte Hilfe bleibende Schäden entstehen und jährlich etwa 65.000 Menschen in Deutschland an einem Herzkreislaufstillstand sterben, wird klar, wie wertvoll die Ersthelfer-Alarmierungssysteme sind. Die Malteser unterstützen das Projekt mit etwa 70 haupt- und ehrenamtlichen Lebensretterinnen und Lebensrettern.“

Alle Infos zur Registrierung: 
https://mobile-retter-regensburg.de

Wie wird man Ersthelfer?


Wer als First Responder helfen möchte, benötigt eine entsprechende Ausbildung, ein Smartphone und muss sich bei dem System der Region registrieren. Als First Responder muss man mindestens eine fundierte Erste-Hilfe-Ausbildung haben. Dazu sind Weiterbildungen in der Ersten Hilfe und Wiederbelebung erforderlich.


Martina Vogl: „Auch hierbei sind die Malteser Cham behilflich.
Sie bieten regelmäßig entsprechende Kurse wie die grundsätzliche Erste-Hilfe-Ausbildung in regelmäßigen Kursen in Cham an, wo man an nur einem Tag lernt, was im Notfall zu tun ist. Praxisnahe Inhalte bereiten die Teilnehmer auf Notfallsituationen vor. Die Infos hierzu gibt’s bequem auf unserer Homepage.“

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Eine Registrierung als Ersthelfer bedeutet übrigens nicht, dass man immer und ständig erreichbar sein muss. In der App entscheidet man selbst, wann man erreicht werden kann. Das muss auch nicht zwingend zu Hause sein. Gerade jetzt in der Urlaubszeit kann man sich auch im Notfall finden lassen, um schnell zur Stelle zu sein und vielleicht sogar ein Leben zu retten.


Der Betrieb einer Ersthelfer-App für das gesamte Gebiet – also für die Landkreise Cham, Neumarkt i.d.OPf. und Regensburg sowie die Stadt Regensburg ist über den 1. Januar 2026 hinaus dauerhaft sichergestellt. Bis Ende des Jahres kümmert sich das Team des Universitätsklinikums weiter um die Registrierung und Schulung der Helferinnen und Helfer. Auch Landrätin Tanja Schweiger freut sich über die gute Nachricht für eine wertvolle Idee: „Dass die Ersthelfer-Alarmierung dauerhaft gesichert ist, ist eine sehr gute Entscheidung. Die wertvolle Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes können die durch die App alarmierten Ersthelfer durch lebensrettende Maßnahmen überbrücken. Das ist ein wichtiger Beitrag zur Notfallversorgung.“ Sie bedankte sich bei allen bisherigen Helferinnen und Helfern. „Ich hoffe, dass sich auch künftig viele Menschen registrieren und so ein dichtes Helfernetz entsteht.“

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