Morosche Karottensuppe

Morosche Karottensuppe

Die Morosche Karottensuppe


So simpel und doch so wirksam bei Durchfall


Gegen Ende des 19. Jahrhunderts zählte Durchfall zu den häufigsten Todesursachen bei Kindern, bis im Jahr 1908 der Heidelberger Professor und damalige Leiter der Kinderklinik, Prof. Dr. Ernst Moro eine Suppe kreierte, die die Sterberate bei Kindern infolge von Durchfallerkrankungen drastisch reduzierte. Lange Standard, geriet sie im Lauf der Zeit aber durch Einsatz von Durchfallmedikamenten und Antibiotikum wieder in Vergessenheit.

 

Lange hat´s gedauert

 

Die Biochemie der Karottensuppe hat man erst viel später durchschaut. Über 100 Jahre hat es gedauert, bis man die eigentliche Wirkung dieser simplen Rezeptur verstanden hat. Professor Josef Peter Guggenbichler von der Universitätskinderklinik Erlangen konnte 1983 anhand einer Studie nachweisen, dass die Suppe das Anheften der Durchfall auslösenden Bakterien an die Darmwand verhindern kann.

 

Somit ist die Karottensuppe nach Moro ein hervorragendes Hausmittel bei Durchfall und eine therapiebegleitende Ernährungsoption bei Darm-Infektionen.

 

 

Einfacher geht´s nicht:

 

Ca. ein halbes Kilo Karotten schälen, in kleine Stücke geschnitten mindestens eineinhalb Stunden kochen.

 

WICHTIG: 

Beim langen Kochen entstehen kleinste Zuckermoleküle, sogenannte Oligosaccharide. Die sehen den Rezeptoren der Darmwand zum Verwechseln ähnlich, und sorgen dafür, dass die Krankheitserreger sich nicht an der Darmwand festsetzen, sondern stattdessen an den Zuckermolekülen. Auf diese Weise werden die Krankheitserreger schnell aus dem Körper ausgeschieden, und das wiederum führt zum Abklingen des Durchfalls.

Während des Kochens ggf. immer wieder etwas Wasser nachgießen. Danach die Karotten abtropfen lassen und Gemüsesaft auffangen. Karotten mit einem Stab pürieren, durch ein Sieb drücken oder notfalls gut mit der Gabel zerdrücken. Achtung: Je feiner püriert wird, desto besser kommen die Oligosaccharide an die Darmwand. Den aufgefangenen Gemüsesaft zum Karottenpüree dazu geben, ca. 1 Gramm Kochsalz dazu (1 Teelöffel), - fertig. Die Konsistenz der Suppe sollte etwa wie dicke Buttermilch sein. Natürlich sollte gerade bei länger anhaltendem Durchfall unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, aber warum nicht auch sanfte Natur einsetzen, die seit Jahrhunderten wirkt.


Ist Pupse verdrücken ungesund?

 

Nein. Es gibt keine wissenschaftlichen Untersuchungen, aber feststeht: Menschen können nicht platzen und Blähungen kann man nur eine begrenzte Zeit anhalten. Das kann Bauchweh verursachen, aber letztlich muss die Luft irgendwann ja doch raus. Also wenn möglich, der Natur lieber ihren Lauf lassen.

 


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