Vielleicht unterhalten sich so die Kühe in Texas. 
 Zumindest sind sich Fachleute einig: 


Auch Tiere haben einen Dialekt!

Nachdem Bauern in England tatsächlich Unterschiede beim “Muhen“ verschiedener Kuhherden herausgehört haben wollen, machten sie britische Forscher darauf aufmerksam und die bestätigten dann tatsächlich regionale Klangunterschiede, die man durchaus als Dialekte bezeichnen kann.


Bei immer mehr Tierarten werden mittlerweile Dialekte nachgewiesen. Längst sind die regional unterschiedlichen Klänge bei Vögeln bekannt. Tatsächlich können schwäbische Drosseln anders klingen als ostbayerische, die in Regensburg ihre Nester haben. Vögel singen mal höher, in anderen Gebieten tiefer, und in dicht besiedelten Regionen werden sie lauter, wahrscheinlich um gegen den Stadtlärm anzukommen. Dass sich Dialekte auch im Lauf der Zeit, also über Generationen hinweg verändern, wurde durch Langzeitstudien bei Sperlingen entdeckt. Und mal ehrlich: Haben unsere Großeltern nicht auch noch einen viel ausgeprägteren Dialekt als wir gesprochen?


Da wären wir bei den Affen. Die stehen uns ja besonders nah und die Gibbon-Affen scheinen, was die besonderen Dialekte angeht, die Bayern Südostasiens zu sein. Die Klänge bei einer Affendiskussion unterscheiden sich in Kambodscha schon gewaltig von denen in Vietnam.


Wozu das Ganze?


An den Dialekten erkennen Tiere die Mitglieder ihrer eigenen Truppe. Das ist zum Beispiel wichtig für Zugvögel, dass sie sich auf ihren langen Reisen wiederfinden. Und was sagen Sie dazu: Man weiß mittlerweile auch, dass Vogelweibchen Partner bevorzugen, die so trällern, wie sie es aus ihrer ursprünglichen Heimat kennen. Je fremder der Klang eines Männchens, desto weniger Chancen hat es, bei der gefiederten Schönheit anzukommen. Es gibt auch Fälle, in denen der Dialekt zur endgültigen Trennung geführt hat. In Sachsen???  ;)

Verschiedene Dialekte kennt man auch von Delphinen und Walen. Pottwale, Killerwale (Orcas) und Grindwale kommunizieren mit Klicklauten, Pfeif- und Ruftönen und haben dabei auch regionale Unterschiede entwickelt, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Sie dienen z. B. auch zur Abgrenzung von Familienverbänden. Manche Dialekte sind so eindeutig, dass Experten unterschiedliche Orca-Gruppen anhand der Laute unterscheiden können.


Können Tiere auch fremde Dialekte lernen?


Ja! Zumindest hat das in einem Aquarium in Vancouver ein männlicher Schwertwal eindrucksvoll bewiesen. Während einer Beziehung mit einem Weibchen übernahm er auch ihren Dialekt. Als das Weibchen starb, nahm der Schwertwal wieder seinen ursprünglichen Dialekt an, aber nur so lange, bis zwei neue Schwertwale in sein Becken kamen. Ziemlich schnell passte sich der Schwertwal an und lernte den Dialekt seiner neuen Freunde.

Dass tierische Dialekte aber auch so unterschiedlich sein können, dass sie von Artgenossen nicht verstanden werden, haben amerikanische Wissenschaftler mit einem Experiment mit Elefanten aus Kenia und Namibia entdeckt. Als sie deren Warnrufe aufnahmen und namibischen Elefanten vorspielten, die gerade an einem Wasserloch tranken. Bei den namibischen Rufen flüchteten die Artgenossen schnell, die Laute aus Kenia dagegen ließen sie völlig kalt – scheinbar konnten sie mit diesem Dialekt überhaupt nichts anfangen.

Bellen Hunde in Kalifornien dann auch anders als in Kleinkleckersdorf?


Die Vierbeiner passen sich tatsächlich oft an die Tonlage und Sprechgeschwindigkeit von Frauchen und Herrchen an und da Hundehalter ja auch nicht immer ganz ohne Dialekte sind, vermutet man, dass auch Hunde eine Art Dialekt haben können. Hören Sie mal genau hin! Vielleicht ist Ihr Dackel ja a Preiß!