VITAMIN-D-MANGEL

Den Sommer genießen!


Tatsächlich: Fast die Hälfte von uns Deutschen hat zu wenig vom Sonnen-Vitamin und bei 13 % der Europäer spricht man mittlerweile sogar von einem schweren Mangel, was sogar bestimmte Folgeerkrankungen fördern kann. 


Strenggenommen ist Vitamin D ein Hormon, das unsere Haut unter Mitwirkung von ultraviolettem Licht produziert. 80 bis 90 % bildet der Körper in der Haut selbst. Allerdings nur bei direkter Sonnenbestrahlung und ohne Verwendung einer Sonnencreme. Das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) empfahl schon 2021 nachdrücklich, sich zwei- bis dreimal die Woche für etwa zwölf Minuten im Sonnenschein aufzuhalten: Gesicht, Hände und Teile von Armen und Beinen unbedeckt und ohne Sonnenschutz.


Das fettlösliche Vitamin D stärkt nicht nur unsere Knochen und Zähne. Studien geben Hinweise darauf, dass Vitamin D wichtig für die Herz-Kreislauf-Gesundheit ist. Das Sonnen-Vitamin scheint auch das Risiko für Diabetes zu senken. Ein Vitamin-D-Mangel kann auch das Immunsystem schwächen und das Risiko für Infektionen erhöhen, und es gibt Hinweise darauf, dass ein Mangel an Vitamin D mit einem erhöhten Risiko für neurologische Erkrankungen wie Depressionen und Demenz verbunden sein kann.


Wann hat man zu wenig Vitamin D? 


Vitamin D wird international in zwei Einheiten gemessen: Nanomol pro Liter oder Nanogramm pro Milliliter. Laut Robert Koch-Institut gelten in Deutschland folgende Vitamin-D-Grenzwerte: Weniger als 12 Nanogramm pro Milliliter deuten auf einen Mangel hin. Werte ab 20 Nanogramm sind ausreichend. In vielen Fällen kann eine Nahrungsergänzung mit Vitamin D erforderlich sein, um den Mangel zu beheben. Die Dosierung sollte jedoch individuell angepasst und mit einem Arzt oder Apotheker besprochen werden.


Vorsicht, nicht übertreiben!


Die Biologin und Vitamin-D-Expertin Dr. Anke Ehlers vom Bundesinstitut für Risikobewertung erklärt, dass ab einem Serumspiegel von 50 ng/ml das Risiko für Überversorgung mit möglichen gesundheitlichen Effekten besteht. Ein Vitamin-D-Wert von über 50 Nanogramm pro Milliliter könnte zu »Hyperkalzämie« führen, eine Störung des Kalzium- und Phosphat-Gehalts, die zu Nierenversagen führen kann. Der wissenschaftliche Fachausschuss der Deutschen Ärztekammer hatte vor einiger Zeit von einem Fall von Vitamin D3 -Überdosierung berichtet, bei dem ein 65-jähriger Patient über ein halbes Jahr 60.000 IE Vitamin D3 pro Tag zur Behandlung einer Multiplen Sklerose eingenommen hatte, was zu einem Nierenversagen führte. Nach Absetzen von Vitamin D3 und entsprechender Behandlung erholte sich der Patient vollständig.
So pflegen Sie Ihren Sonnen-Vitamin-Haushalt

Wie wichtig ein guter Vitamin D-Haushalt ist, zeigt unter anderem, dass schon vor Jahren von einem Forschungsteam der Krebsforschung in Heidelberg erklärt wurde, dass die tägliche Einnahme von Vitamin D für Patientinnen und Patienten mit Tumoren empfehlenswert sei. Das sind Meldungen, die nur eine ganz spezielle Gruppe von Menschen betreffen. Aber was ist mit der Masse? Was ist mit uns?


Ganz einfach:


Genießen Sie den Sommer und die Sonnenstrahlen, wann immer Sie können. Lassen Sie die Sonne an Ihre Haut! Auch mit der Ernährung kann man gut unterstützen! Beim Grillen gerne mal Fisch auf den Rost. Fettreiche Fische wie Lachs oder auch Hering und Makrele enthalten viel Vitamin D. Gute Quellen sind auch Eier (besonders das Eigelb), Leber oder Speisepilze.

Auch der Thunfisch oder die Sardinen im sommerlichen italienischen Salat sind gute Vitamin D-Lieferanten. Also genießen, bewusst schlemmen und ganz nebenbei etwas für einen ausreichenden Vitamin-D-Spiegel tun! Wenn Sie´s genau wissen wollen, wo Ihr ganz persönlicher Vitamin D-Spiegel steht, einfach mal beim Hausarzt bestimmen lassen. Dann kann man immer noch mit Nahrungsergänzungsmitteln nachhelfen.